(Un)Social Media?!
If you're not paying for the product, then you are the product
Tristan Harris, Googles ehemaliger Designethiker und Mitbegründer des Center for Humane Technology
Laut dem Digital 2022 Report nutzen weltweit rund 4,6 Milliarden Menschen Social Media – 424 Millionen mehr als im Vorjahr.
Eine unglaubliche Zahl, die auf den zweiten Blick sogar noch beeindruckender ist. Schließlich sind „nur“ 5 Milliarden überhaupt ans Internet angebunden. So verwendet in Deutschland nahezu jede Person über 12 Jahren Instagram, Facebook & Co., um mit Freunden zu chatten, sich zu informieren oder einfach nur zum Zeitvertreib.
Social Media ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, stattdessen füllt es sogar einen immer größeren Teil davon – ein Trend, der durch die Menge an aktuellen Krisensituationen, vor allem Corona, befeuert wurde. Die Menschen flüchten sich in die digitale Welt.
Im kompletten Gegensatz dazu steht aber die aktuelle Berichterstattung, die immer mehr vor Risiken warnt. Allein Instagram hat auf Wikipedia - die erste Quelle eines seriösen Journalisten ;) - 15 Unterthemen zu „Negative Folgen“. Flüchten wir also vielleicht in die falsche Richtung?
User
Bevor tiefer in die Materie eingedrungen wird, müssen wir erstmal unseren eigenen Standpunkt kennenlernen: den des Users. Denn hinter den bunten Bildern auf Social Media verbirgt sich eine komplexe Ökonomie, in der wir nur die letzten Nutzer:innen sind. Das Produkt: WhatsApp, Instagram, Facebook etc. können wir ganz bequem herunterladen und kostenlo… – nicht ganz kostenlos nutzen.
Ohne Geld bezahlen?!
Die Angebote scheinen nämlich nur gratis zu sein – Wohlfahrtsorganisationen sind die Unternehmen aber ganz und gar nicht. Die Güter, mit denen wir stattdessen bezahlen, sind Daten und Aufmerksamkeit. Das hört sich jetzt zwar noch nicht nach barem Cash an, doch eben diese Aufmerksamkeit ist für dritte Firmen interessant, die uns ihre Produkte andrehen wollen und im Gegenzug die „Werbefläche“ (Facebook & Co.) mit Geld entlohnen.