lauter.leute: neelaundjack
Echter Name: Neela Medea
Wohnort: Cottbus
Beruf: Schülerin am Max-Steenbeck-Gymnasium
Lieblingsort: Reiterhof
Lieblingsgetränk an der Bar: stilles Wasser
Lieblingsmusik: Pop
Seit wann reitest du – und wie kam es dazu?
Ich bin seit ich kleiner war immer mal wieder auf unterschiedlichen Reiterhöfen geritten, doch habe jedes Mal aufs Neue aufgehört, da der konventionelle Englisch-Reitunterricht nichts für mich war. 2020 kam dann in mir wieder das Interesse auf, Reitunterricht zu nehmen, aber diesmal auf einem Reiterhof, der zu mir passt. So bin ich zum Westernreiten gekommen, wo ich den respektvollen und fairen Umgang mit Pferden gelernt habe.
Dein Pferd Jack ist ein Appaloosa. Was zeichnet diese Pferderasse aus?
Also mein eigenes Pferd ist Jack nicht, auch wenn ich mir wünschte, er wäre es. Ich bin seine Reitbeteiligung und seine Besitzerin ist meine ehemalige Reitlehrerin, bei der ich das Westernreiten gelernt habe.
Dass Jack ein Appaloosa ist, merkt man ihm vor allem durch sein Aussehen an. Appaloosa haben sehr auffällige Fellzeichnungen, so auch Jack. Außerdem ist seine Rasse für das Westernreiten gut geeignet, weshalb er auch nicht der einzige Appaloosa meiner ehemaligen Westernreitlehrerin ist.
Wie kam es, dass du ausgerechnet mit Jack so stark zusammengewachsen bist – und nicht mit einem anderen Pferd?
Na ja, wenn man das so sagen will, habe ich mir von den vier Pferden meiner ehemaligen Reitlehrerin das kränkste ausgesucht. Ich wollte ihm einfach eine Abwechslung zum für ihn alltäglichen Reitunterricht bieten und etwas für seine Gesundheit tun.
Was findest du an Jack am niedlichsten?
Am niedlichsten finde ich, dass er es mittlerweile richtig genießt, wenn ich ihn kraule. Früher mochte er das nicht so, doch jetzt legt er gerne seinen Kopf auf meiner Schulter ab und zuckt super niedlich mit seiner Lippe, wenn ich ihn an seinen Lieblingsstellen kraule.
Bei Instagram schreibst du über intrinsische Motivation bei Pferden. Was bedeutet das?
Intrinsische Motivation ist die eigene, innere Motivation. Ich arbeite im Pferdetraining mit einem Konzept, das sich Intrinzen nennt. Das heißt für mein Training, dass Jack Mitspracherecht hat und seine Mitarbeit im Training durch seine eigene Motivation gesteuert wird. Somit kann er auf Übungen, die ich vorschlage, eingehen, eine andere Übung vorschlagen oder sich dem Ganzen entziehen und mir mitteilen, dass er eine Pause braucht.
Welche anderen Motivationsformen bei Pferden gibt es?
Neben der intrinsischen gibt es noch die extrinsische Motivation. Extrinsische Motivation bedeutet, dass ein bestimmtes Verhalten durch äußere Reize hervorgerufen wird. Das kann Druck sein, wenn man beispielsweise am Halfter des Pferdes zieht, aber auch Leckerlis bieten einen externen Anreiz, der ein Pferd motivieren kann.
Würdest du dir wünschen, dass mehr Menschen die intrinsische Motivation bei Pferden wecken?
Ja, denn bis jetzt arbeiten die meisten Pferdeleute noch mit extrinsischer Motivation. Doch die Anzahl der Menschen, die mit Intrinzen arbeiten, steigt stetig. Ich bin überzeugt vom Training auf der Grundlage der Eigenmotivation des Pferdes und hoffe, dass noch mehr Menschen den Spaß an spielerischem Pferdetraining entdecken.
Wenn man das Interesse hat, selbst Zeit mit Pferden zu verbringen, wie und wo kann man das als Neuling machen?
Als Neuling kommt ein eigenes Pferd oder eine Reitbeteiligung kaum nicht infrage. Deshalb reitet der Großteil der Anfänger auch auf Reiterhöfen. Hier sollte man als Reitneuling darauf achten, wo genau man Reitunterricht nimmt. In vielen Ställen wird den Schülern leider beigebracht, die mit Seilen fixierten und größtenteils in der Box eingesperrten Pferde grob und respektlos zu behandeln. Das ist den meisten Anfängern gar nicht bewusst.
Deswegen sollte man sich zuerst zu den Bedürfnissen von Pferden und den ganzen Zwangsmitteln, die so im Reitsport angewandt werden, mit ihren vielen negativen Auswirkungen auf die Pferde, belesen, bevor man auf Reiterhofsuche geht.
Instagram: @neelaundjack