lauter.leute: annasparkles_sewing
Echter Name: Anna-Maria Paulick
Geburtsdatum: 11.11.1999
Geburtsort: Weißwasser
Beruf: Studentin & Hiwi an der BTU, selbstständig als Designerin & Schneiderin
Hobbies: Skizzen anfertigen, designen & nähen, laufen gehen, lange langweilige Spaziergänge, neue Musik entdecken
Lieblingsort: „der Sack“ (so heißt meine WG)
Lieblingsgetränk an der Bar: Bayreuther oder Sekt, kommt auf die Bar an
Lieblingsmusik im Club: Tech Trance & Eurodance
Letzter Song auf Spotify: Superwoman – MRD, Sticky Icky
Oftmals wird einem gesagt: „Sei so, wie du bist“. Wie stehst du zu dieser Empfehlung und welche Rolle spielt Mode für dein Selbstbild?
Ich denke, dass man schon weit gekommen ist, wenn man weiß, wer und wie man ist. Das ist ein Prozess und Mode kann bei diesem unglaublich hilfreich sein. Du kannst dich ausprobieren, experimentell und mutig oder ganz unscheinbar sein, dadurch rausfinden was sich für dich gut und richtig anfühlt. Ich stehe früh auf, frag mich, wie ich mich fühle und wie ich heute wirken möchte und kleide mich dementsprechend. So präsentiere ich meine Stimmung meinem Umfeld und kann ganz ich selbst sein.
Der Begriff „Mode“ impliziert, dass Kleidung nicht nur einen Zweck, sondern auch eine ästhetische Funktion hat. Worauf legst du deine Priorität: auf die Praktikabilität eines Kleidungsstückes oder auf eine ausdrucksstarke Gestaltung?
Das kommt ganz auf das Setting an. Wenn ich z.B. feiern bin, interessiert mich die Praktikabilität meistens herzlich wenig – da geht’s mir einfach ums Outfit. Wenn ich aber an den Wintereinbruch denke, ist mir die Gestaltung meiner dicksten Winterjacke egal, wenn sie dafür super warmhält. Am interessantesten finde ich aber die Kombination aus beidem. Das prägt vor allem meine letzten Entwürfe oder auch Kombinationsmöglichkeiten. Kimonos kann man zum Beispiel auch wintertauglich tragen und das sieht sogar ganz schön nice aus.
Zara, Primark, Shein … wie ist deine Einstellung gegenüber Fast Fashion – und wie unterscheidet sich deine Mode davon?
Fast Fashion ist nicht nur für die Umwelt ein Todesurteil, sondern auch für unser Empfinden zu Mode. Wir denken weniger über die vielfältigen Möglichkeiten nach, Kleidungsstücke zu kombinieren und vergessen so auch ihren Wert. Ich möchte mit von mir hergestellter Mode nicht nur zum Ausdruck bringen, dass es keine langen Transportwege etc. braucht, sondern man das gekaufte Teil viel mehr zu schätzen weiß, wenn es qualitativ hochwertig entwickelt wurde. Dazu kommt, dass ich jederzeit dazu bereit bin, die von mir genähte Kleidung zu reparieren, sobald sie irgendwann mal kaputt geht.
Welche Gabe hättest du lieber und warum: jederzeit intuitiv die nächsten großen Modetrends der Welt zu erspüren oder die filigranste Näherin vom gesamten Globus zu sein?
Da ich im besten Fall die nächsten großen Modetrends selber kreiere, würde ich mich dafür entscheiden, die filigranste Näherin vom Globus zu sein. Dann kann ich die nämlich auch perfekt umsetzen.
Was möchtest du mit deiner Leidenschaft langfristig erreichen?
Im Großen und Ganzen will ich einfach nur das machen, was ich liebe – designen und nähen. Und das nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft. Dafür möchte ich noch viel in verschiedenen Bereichen dazulernen und mich so vielfältig wie möglich ausprobieren. „Anna Sparkles“ werde ich dafür weiter ausbauen und glaube fest daran, dass das funktionieren wird. Und ich freue mich unfassbar doll auf das, was da noch auf mich zukommt.
Im Juli hattest du eine eigene Modenschau im Prima Wetter Cottbus. Kannst du uns schon Pläne für weitere Modenschauen verraten?
Hiermit nochmal ein fettes DANKE an das Prima Wetter und alle meine Freunde und Bekannte, die das mit ermöglicht haben. Mitte Dezember werde ich im Rahmen des Weihnachtsmarktes der BTU in Senftenberg eine Show haben, die Wintermode thematisiert. Im Frühjahr folgt dann planmäßig die nächste und wahrscheinlich wird man im Sommer einen Stand mit meinen Kleidungsstücken auf dem ein oder anderen Festival sehen.
An welchem Ort würdest du deine Mode einmal gern präsentieren?
Natürlich super gern in Städten wie Kopenhagen, London oder Shanghai. Ich finde aber auch die außergewöhnliche Gestaltung eines Laufstegs auf einer Modenschau super interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, meine Stücke im Cottbuser Schillerpark um den Brunnen herum zu präsentieren – oder im Branitzer Park.
Nenne uns drei Wörter, die den Modegeschmack deiner aktuellen Heimatstadt beschreiben:
lässig – gediegen – aufstrebend
... und drei weitere darüber, in welche Richtung du ihn prägen möchtest:
facettenreicher – expressiver – skandalöser
Instagram: @annasparkles_sewing
Fotos: phototanella