Musik zur Selbstheilung
Opalia erzählt durch ihre Musik Stories aus ihrem Leben und schafft es so, Erfahrungen zu verarbeiten und mit der Vergangenheit abzuschließen. Es geht um Liebe, Schmerz – und den Blick nach vorn. Passend dazu prägte sie für sich den Begriff „Future Rap“, denn sie sieht ihre Songs als Basis für ihre Zukunft. Ihr neuer Song „Keine Pause“ ist demnach eine Bestandsaufnahme der Gedanken, die sie bisher beschäftigten – und ihr Weg, damit abzuschließen. Im Interview blickten wir in tiefgründige Gefühlswelten, erfuhren mehr über heilende Kräfte und bekamen sogar einen Rat von Albert Einstein.
Worum geht’s in deinem neuen Song „Keine Pause“?
Der Track erzählt über den Anfang einer Erkenntnis darüber, mit wem man es wirklich zu tun hat. Nicht immer merkt man das sofort. Vor allem nicht, wenn man jemanden liebt. Teilweise verschloss auch ich absichtlich die Augen und fraß den Schmerz in mich hinein, weil ich immer gedacht habe, dass alles gut wird.
Das ist ein Fehler. Heute sage ich mir, dass ich jedem EINE Chance gebe – nicht mehr. Fehler passieren, aber wenn ständig, dann wird es zum Problem. Jeder muss es allein schaffen, sich in einer zwischenmenschlichen Beziehung angemessen zu verhalten und dazu gehört ehrliche Reflexion – nicht nur für den Gegenüber, sondern vor allem für sich selbst.
„Keine Pause“ brachte mich zu dieser Erkenntnis und war für mich während des Schreibens ein Abschluss, bevor ein realer Abschluss stattfinden konnte. Ich helfe mir mit meiner Musik, meine Entscheidungen zu treffen und meine Gefühle zu verstehen.
Vor „Keine Pause“ Anfang 2023 brachtest du im Juli 2022 „Heartbroke“ heraus. Dreht sich dieses Lied um dieselbe Person?
Tatsächlich war meine Verarbeitung genau umgekehrt: Ich schrieb „Keine Pause“ vor „Heartbroke“.
Dennoch kann es sein, dass sich in meinen Songs ein roter Faden erkennbar macht. Das liegt daran, dass es so real ist und manche Lektionen länger andauern. Auch wenn ich durch die Musik verstehe, was ich zu tun habe, erlebe ich ja auch Rückschläge oder habe Schwierigkeiten abzulassen von dem, was mich zerstört.
In meinen nächsten Songs werden aber auch andere meiner Wahrnehmungen belichtet. Ich sehe auch darin den Sinn, denn ansonsten würde es bedeuteten, dass ich stagniere und du kannst dir sicher sein: Das ist nicht der Plan, den ich für mein Leben habe.
Es geht immer weiter und wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich eine, hinter der etwas viel Besseres wartet. Es lohnt sich also, sich darauf einzulassen – statt sie ungeöffnet zurückzulassen und Kreise zu drehen.
Warum hast du den Namen „Opalia“ für dein Projekt gewählt?
„Opalia“ leitet sich vom Stein, dem Opal ab. Ich trage eine kleine Obsession zu Heilsteinen in mir und besitze selbst sehr viele. Ich denke, allein die Intention sich zu heilen, ist schon der erste Schritt dorthin. Wenn du dich einschwingst in die Frequenz der Wirklichkeit, die du anstrebst, dann kannst du nicht verhindern, dass sich diese manifestiert. Es kann nicht anders sein. Das ist nicht Philosophie, das ist Physik, das hat schon Albert Einstein gesagt.
Instagram: @dyingopalia