lauter.money: Geld durch, mit und dank KI?
Ob Google, Microsoft oder Samsung, momentan wird weltweit um die Vorherrschaft auf dem Thema Künstliche Intelligenz gekämpft, welche als die Technologie der Zukunft gesehen wird. Und wie schon bei anderen Hypes der letzten Jahre – Krypto oder NFTs, um nur zwei Beispiele zu nennen – sprießen momentan mal wieder allerlei (Möchtegern)-Coaches aus dem Boden, die einem verklickern wollen, wie sich nun besonders schnell, viel und passiv Geld machen lässt.
Wir haben mal die unserer Meinung nach drei gängigsten Methoden herausgesucht und uns über ihre Erfolgsaussichten informiert.
Geld durch KI
Der wohl direkteste Weg, mit dieser Branche Geld zu machen, ist wohl, Anteile an den dort mitspielenden Firmen zu kaufen. Für Normalsterbliche wie uns bedeutet das, entweder die Aktien eines KI-Unternehmens oder sogenannte Themen-ETFs zu kaufen, wo mit einer Bandbreite von Aktien mehrerer großer Player der Branche der Verlust beim Bankrott eines Einzelnen gesenkt werden kann.
Blinder Passagier
Problem ist bloß, dass durch die immensen Kosten bei der Entwicklung von KI, dies momentan eher Großkonzernen vorbehalten ist (als Stiftung ist OpenAI zum Beispiel nicht an der Börse notiert). Auch wenn man also überzeugt ist, dass die KI-Branche in Zukunft weiter floriert, investiert man bei deren Aktien und Themen-ETFs oft indirekt in andere Geschäftsfelder mit.
Zeit ist Geld
Dazu kommt, dass ETFs zu einer speziellen Branche meist schlechter performen, als solche, die die gesamte Weltwirtschaft abbilden – wie der MSCI World mit einer durchschnittlichen Rendite von 9 Prozent im Jahr. Denn wenn man selbst von dem Boom einer Branche mitbekommt, erlebt deren Nachfrage an der Börse bereits Höchstzahlen, während es danach eher nur noch bergab geht. Man muss also schon früh dabei und sicher sein, dass noch Raum für Zukunftspotenzial bleibt.
Der MSCI World bündelt die Aktien der größten Unternehmen der Industriestaaten und konnte damit, bei einer Betrachtung seit 1975, jährlich eine Rendite von 9 Prozent erzielen.
Geld dank KI
KI kann nicht nur Texte oder Bilder erstellen, sondern anscheinend auch die menschliche Vermögensberatung ersetzen. Sogenannte Robo-Advisor sollen so anhand von persönlichem Einkommen und Risikobereitschaft Wertpapiere automatisch an- und verkaufen. Und im Gegensatz zu ihrem menschlichen Gegenstück verlangen die geringe bis gar keine Honorare für ihre Beratung, sind also selbst für normale Leute zugänglich.
Kühler „Kopf“
Zudem soll hier die Emotionslosigkeit der Maschinen zu ihrer größten Stärke werden, da Menschen gerade im Umgang mit Geld überaus irrational handeln. So verlieren selbst Profis, die große Aktienfonds verwalten und dafür nicht gerade wenig verdienen, meist gegen die 9 Prozent Rendite, die der MSCI World mit einer Wiedergabe des „durchschnittlichen Marktes” erzielt.
Fun Fact: Um sich über die Inkompetenz von Finanzgurus lustig zu machen, wird gerne der Ökonom Burton Malkiel zur Hand genommen, der sagte, dass wenn ein Affe mit Dartpfeilen auf den Finanzteil einer Zeitung wirft und so zufällig Aktien für ein Portfolio auswählt, selbiges genauso gut abschneidet, wie das von Profis. Es sei eben Zufall. Denn genau das wurde 1999 mit dem Affen Raven ausprobiert, der mit überraschendem Erfolg zum 22. besten Investor des Jahres wurde und im Guinness-Buch der Rekorde landete.
KI oder doch Mensch
Algorithmen, die rein auf Statistik, Daten und Rationalität basieren, sollten dagegen den Menschen übertrumpfen, der auch mal schnell die Nerven verlieren kann oder seine eigenen Fähigkeiten überschätzt, oder? Auch wenn Robo-Advisor dieses Potenzial nutzen könnten, müsste in ihnen dafür erstmal KI drin stecken. In Wirklichkeit verstecken sich hinter diesem Namen nämlich oft nur einfache Wenn-Dann-Regeln vom Menschen. Mangelnde Transparenz dürfte hier für viele ein Ausschlusskriterium sein.
Geld mit KI
Influencer werden, Fotos verkaufen, etc. – mit Nebenberufen oder wie sie auf Englisch etwas stilvoller genannt werden „Side Hustles”, konnte man schon vor KI Geld verdienen. Automatisch generierte Texte, Bilder oder Videos machen das Ganze jetzt aber um Einiges leichter. So kann man zum Beispiel als Blogger über Bannerwerbung von Google, Affiliate Marketing, mit der VG Wort (die Content Creators pro Text mit über 1.500 Euro Aufrufen rund 44 Euro zahlt) und weiteren Methoden Geld verdienen.
Gratis Weiterbildung
Am Ende ist jede dieser Methoden aber doch mit einem Zeitaufwand verbunden, der dem von Finanzgurus versprochenen, schnell, vielen und passiven Geld nicht gerecht wird. Wo KI aber auf jeden Fall helfen kann, ist bei der Weiterbildung. Schließlich bezeichnet man die Menge der eigenen Kenntnisse nicht umsonst als Humankapital und KI kann diesem mit seinen vielen neuen Fähigkeiten einen ordentlichen Boost verleihen, so auch mit Informationen zu den Bereichen, die wir hier als Verdienstmöglichkeiten mit KI aufgezählt haben.