Bundestagswahl 2021 – what happened?
Der 20. Deutsche Bundestag wurde frisch gewählt und besteht jetzt aus 736 Abgeordneten. Foto: Henning Schacht
Ein Blick auf das Wahlergebnis vom 26. September und das Thema Politik kann wieder ein paar Jährchen ruhen – so sollte es auf jeden Fall nicht sein. Das Thema zu reflektieren und weiter dranzubleiben ist wichtig!
Ergebnisse im Wahlkreis 64
Jeder hört am Ende der Bundestagswahl von den bundesweiten Ergebnissen der Wahl, doch wie sehen diese im Vergleich zur Abstimmung unseres Wahlkreises aus? Zum hier betrachteten Wahlkreis 64 gehört neben der kreisfreien Stadt Cottbus der Landkreis Spree-Neiße. Man kann die Trends der bundesweiten Wahl wiedererkennen, mit noch extremeren Ausprägungen. Mit fast dem Doppelten an Stimmen gegenüber 2017 wird die SPD stärkste Partei. Die AfD verzeichnet leichte Einbußen, ist aber trotzdem zweitstärkste Partei. Sowohl die Linke, als auch die CDU verlieren fast die Hälfte ihrer Stimmen, die Union rutscht auf den dritten Platz. Im Gegensatz zum bundesweiten Vergleich belegt diesen nämlich nicht Bündnis90/Die Grünen. Trotz knapp dem Doppelten an Stimmen bleibt sie die schwächste Partei. Dagegen auf dem gleichen Platz wie bundesweit befindet sich die FDP mit vergleichbar stärkerem Stimmenzuwachs.
Regierungsbildung: grünes Licht
Spaß beiseite, seit Anfang Dezember steht fest, dass wir trotz inhaltlicher Differenzen, besonders zwischen Grünen und FDP, eine Ampel-Koalition bekommen werden. Schon vor der Wahl hatte sich die SPD gegen die GroKo bekannt und alle Parteien haben sich gegen eine Koalition mit der AfD ausgesprochen. Der Jamaika-Konstellation entgegen steht der innere Konflikt der Union. Nun blicken wir gespannt auf die Koalition aus SPD, Grünen und FDP.
SSW – was ist das?
Dem ein oder anderen mag etwas Unregelmäßigkeit in den Wahldiagrammen aufgefallen sein mit dem Namen: SSW. Das steht für Südschleswigscher Wählerverband, welche als Partei der dänischen Minderheiten von der 5% Hürde ausgenommen wurde. Mit einem Zweitstimmenergebnis von 0,12% konnten sie sich deswegen einen Sitz im Parlament verdienen und allen beim Anblick der Statistiken ein Fragezeichen ins Gesicht zaubern.
Unterrepräsentiert: die jüngere Generation
Da man mindestens 18 Jahre zum Wählen sein muss, ist mit 5% die jüngere Generation im Wahlkreis 64 deutlich unterrepräsentiert. Brandenburgweit sieht es mit 4,8% auch nicht besser aus und mit einem negativen Geburtensaldo wird in Zukunft das Alter der Bevölkerung weiter anwachsen. Haben junge Menschen also gar keinen Einfluss mehr auf die Politik?
Falsch. Trotz Unterrepräsentation erreichen die Ideale und Ziele der Generationen Y und Z die Politik. Von den unter 30-jährigen Abgeordneten im jetzigen Bundestag gehen 21 auf Grüne, 18 auf SPD, 5 auf FDP und 3 auf CDU zurück. Währenddessen sind Linke und AfD in dieser Altersgruppe gar nicht vertreten. Ob Zufall oder nicht, je höher diese Zahl, desto höher auch der Anstieg an Zweitstimmen für die Partei – frischer Wind scheint also gut zu tun. Speziell die Grünen und FDP haben hohe Zuwächse in dieser Altersgruppe, während die anderen Parteien Einbußen haben, die Union sogar mit fast 60%.
Auf den kommenden Seiten stellen wir vier junge Menschen vor, die zwar nicht im Bundestag vertreten sind, dafür aber Politikarbeit an der Basis leisten – und noch dazu aus der Lausitz stammen.