Klimaneutralität mal anders
Um den Austritt radioaktiver Strahlung zu verhindern, wurde das Atomkraftwerk in Fukushima aufwendig versiegelt. Um den Austritt radioaktiver Strahlung zu verhindern, wurde das Atomkraftwerk in Fukushima aufwendig versiegelt. Eine komplette Stilllegung ist aber wahrscheinlich erst 2050 möglich. Foto: IAEA Imagebank via Wikimedia Commons
Nach der Begutachtung Deutschlands und der EU gucken wir uns nun ein ganz besonderes Land an, Heimat der 2011 geschehenen Nuklearkatastrophe von Fukushima: Japan.
Dort war die Atomenergie für sehr lange Zeit unumstritten und machte rund ein Drittel des Strommixes aus, bis zum März 2011. Durch die Dreifachkatastrophe aus Tsunami, Erdbeben und folgender Kernschmelze im Kraftwerk Fukushima Daiichi entfachte plötzlich eine Anti-Atomkraft-Bewegung und die Politik musste eingreifen. Eine Abschaltung aller 54 Reaktoren brauchte nur ein Jahr, die Lücke in der Stromversorgung mussten vor allem fossile Brennstoffe füllen.
Atomkraft-Reboot
Nun steht die Klimaneutralität bis 2050 an und Japan setzt trotz geographischer Ungunst wie starken Erdbeben und Tsunamis wieder auf Atomenergie. Der Vorfall in Fukushima sei auf veraltete Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen, welche man in den letzten Jahren durch Nachrüstungen in den anderen Kraftwerken behoben hätte.
Moderne Kohle-Technologien
Zudem kommt noch ein Energieträger hinzu, aus welchem man in Deutschland aussteigen will: Kohle. Inwiefern da trotzdem die CO2 Emissionen auf Null gesenkt werden sollen?
Einerseits stoßen neue „Clean-Coal-Kraftwerke“ mit höherem Wirkungsgrad weniger aus, andererseits werden Emissionen mittels CCS-Technologien („Carbon Capture and Storage“) aus der Luft gefiltert. Eine Speicherung im Boden oder mögliche Wiederverwendungen sind momentan allerdings nicht ökonomisch, weswegen die Technologie auf staatliche Subventionen angewiesen ist.