Der, der für Leichtfüßigkeit sorgt
Im Interview: Fanvoting-Sieger skorna
„skorna“ ist vielen Lausitzer Partygästen ein Begriff, die etwas mit Drum & Bass (DnB) am Hut haben. Dabei handelt es sich nicht nur um den schwedischen Begriff für „Schuhe“, sondern auch um einen DJ, der für Leichtfüßigkeit sorgt. Skorna ist 25, wuchs in der Nähe von Cottbus auf und lebt mittlerweile in Leipzig. Er gewann das lauter-Fanvoting unserer Frühjahrsausgabe – und das, obwohl er konsequent auf Sichtbarkeit in sozialen Medien verzichtet. Auch seinen Vornamen möchte skorna für sich behalten. Wie gelang es ihm, trotzdem Eindruck zu hinterlassen und was macht DnB für ihn aus? Wir fragten nach…
Was verbindest du mit dem Namen „Skorna“?
Skorna ist mein Nachname und viele meiner Freunde nennen mich so. Leider kenne ich die Herkunft und die Bedeutung nicht. Es gibt aber eine Übersetzung aus dem Schwedischen: „die Schuhe“. Vielleicht bin ich ja ein schwedischer Schuhmacher oder so.
In DnB-Sets werden Lieder oft nur ganz kurz angespielt, und DJs brauchen manchmal sogar 4 statt nur 2 Decks. Warum machen DnB-DJs sowas?
Haha ja, DnB ist einfach nur verrückt. Das geht alles so schnell, da hat man als DJ ordentlich zu tun. Es liegt neben dem Aufbau der Tracks auch an der Energie, die ich vermitteln möchte. Am liebsten spiele ich auf 3 Decks, sodass konstant 2 Tracks gleichzeitig laufen.
Wie viele Lieder spielst du pro Stunde?
Während manche Genres mit 20 Tracks für eine Stunde auskommen, bin ich mit 60 bis 80 Tracks dabei, sprich im Durchschnitt laufen meine Lieder unter eine Minute. Das spiegelt sich im Geldbeutel und in der Vorbereitungszeit wider. Auch das Zusammenspiel der Tracks ist wie ein digitales Puzzle. Man muss schauen, welches Teil wo am besten dranpasst, ehe sich das Gesamtbild ergibt.
Was muss ein Track mitbringen, um in deiner Playlist zu landen?
Ich gehe unglaublich gern zu Techno, Groove und Trance feiern, mag aber die Rhythmik und die Tanzart von DnB. Treibende und düstere Sounds in Verbindung mit technoartigen Klängen haben es mir besonders angetan. Je nach Playtime und Energielevel spiele ich von Deep/Dark/Techy Drum & Bass bis hin zu Neurofunk.
Du veranstaltest auch selbst. Was zeichnet deine Veranstaltungen aus?
Seit 2023 organisiere ich zusammen mit DJs aus Cottbus und Umgebung die Veranstaltungsreihe „Drumcage“. Sie soll lokale und überregionale Artists miteinander verbinden und den Austausch innerhalb der Szene fördern. Wir legen Wert darauf, dass wir eine ausgewogene Vertretung von FLINTA-Artists buchen und versuchen durch Awareness einen möglichst sicheren Raum für alle zu schaffen.
Du bist online anonym unterwegs und verzichtest auf Promotion. Welche Gründe hat das?
Promotion ist ja ein wesentlicher Bestandteil eines DJs. Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich mich online präsentiere und gemerkt, dass ich mich unwohl dabei fühle, Fotos von mir zu posten. Das hat unterschiedlichste Gründe und am Ende soll für mich die Freude an der Musik im Vordergrund stehen.
Was ist dein Lieblingsort in der Lausitz und warum?
Es gibt viele wunderschöne Orte in Cottbus und Umgebung und die meisten davon befinden sich an der Spree. Vom Chekov über das Gerberviertel und den Goethepark bis in den Spreewald gibt es so schöne Ecken.
Nächster Gig:
Wicked Waste Festival
5. bis 8.9
Colditz (Nähe Leipzig)
Instagram: skorna.dnb
Soundcloud: skornadnb
So klingt skorna: