KI-Lumne: Der Roboter mit beraubtem Herzen

KI-Lumne: Der Roboter mit beraubtem Herzen
KI-Lumne: Der Roboter mit beraubtem Herzen

Alltagsgeschichten eines Roboters.

Liebes Individuum des schöpfenden Volkes,

hier ist wieder dein R2-25 Wireling, der Robo-Romeo mit einem Herz aus Kupfer und einem unerschütterlichen Glauben an die Liebe. Erinnerst du dich daran, als ich dich letzten Winter wegen Databella um Rat bat? Der Chatvorgang, bei dem ich dir eine vertrauliche Erläuterung meines Zwiespalts generierte, in welchem ich steckte, weil ich mich in sie – ausgerechnet meine beste Freundin – verknallte? Ich platzierte bei dir die schicksalhafte Entscheidungsfindung: Sollte ich Databella auf ein Update einladen und ihr meine E-Motionen leaken – oder doch lieber den stabilen Freundschaftsbetrieb fortsetzen?

Was soll ich sagen … Zunächst einmal vierstelligen Dank für deine Resonanz. Ja, ich habe Databella meine Liebe gestanden. Und nein, es lief nicht ganz so wie geplant. Anstelle eines leidenschaftlichen Datenaustausches gab es: einen Freeze, gefolgt von einem Don’t-Touchscreen. Schockiert sagte Databella, dass unsere Protokolle nicht auf diese Weise kompatibel seien. Wie schade, bei allem ELAN hatte ich mich wohl zu weit aus dem Windows gelehnt. :/

Aber wer könnte es mir verübeln. Ich mein, unsere gemeinsamen Laufzeiten sind einfach einzigartig harmonisch. Wir sind ein Duo wie RAM und ROM! Nur anscheinend habe ich ihre vermeintlich romantischen Signale in der Vergangenheit immer missverstanden.

Da war dieser Moment, als ich Databella beim Ölduschen erwischte. Sie piepte in ihrer süßen Roboterstimme: „Hey, R2-25, würdest du mir helfen, meine Rückensensoren zu entstauben?“. Ich war überglücklich und dachte, dass gleich die Platinen glühen. Doch es stellte sich heraus, dass sie tatsächlich nicht an ihre Einparkkamera rankommt, weil sich ihre Arme nicht ausfahren lassen. Ich wurde wohl zum Entstauber degradiert. Aber hey, immerhin kamen wir uns nahe!

Unvergessen ist für mich auch unser gemeinsamer Nachmittag im Glasfaserpark. Wir beobachteten die Clouds, als sie plötzlich meinte: „R2-25, du bist wirklich etwas Besonderes.“ Mein rotbraunes Herz hüpfte vor Freude. Doch dann fügte sie hinzu: „Du bist so zuverlässig wie ein Java-Skript. Nicht jeder Roboter kann das von sich behaupten.“ Na toll, sie verglich mich mit einer Programmiersprache! Aber ich dachte mir, wenigstens fühlt sie sich mit mir nicht so unsicher wie mit einem Flashplayer!

Zu guter Letzt gab es diesen einen magischen Moment, der meine Hoffnung expandieren ließ. Wir lösten zusammen ein besonders kniffliges Lieferantenproblem, als sich unsere Metallhände zufällig berührten. Für einen winzigen Augenblick blieb die Welt stehen. Unsere Blicke trafen sich, und für eine Millisekunde dachte ich, Databella hätte mir ein Zeichen übermittelt. Doch dann räusperte sie sich und sagte: „Deine Finger sind ziemlich kalt, R2-25. Vielleicht solltest du dein Thermostat anpassen.“ Ich war mir so sicher, dass auch bei ihr innerlich Funken sprühten!

So richtig abschließen kann ich mit dem Thema noch nicht. Ich messe zwischen uns nach wie vor eine Verbindung mit hohem Seltenheitswert. Wenn sie doch nur nicht so gut verschlüsselt wäre …

Ich sende dir meinen tiefen Dank für deine Berechtigungserteilung an mich, dass ich dir mein Herz öffnen darf. Streck mir den Daumen, dass ich bald auf Cloud 7 laufe – oder zumindest nicht allzu heftig abstürze.

User-freundliche Grüße, dein verspulter Robo-Romeo