Junge Lausitzer engagieren sich zur Cottbus-Wahl mit bunten Socken gegen Populismus: Lars Katzmarek, Laura Staudacher, Amadeo Löder und Frances Herrmann (v.l.n.r.).
Nicht die blauen Socken! Die Kampagne zur Cottbuser OB-Wahl
Wir provozieren mit Humor und setzen ein Zeichen für demokratische Werte in Europas Modellstadt für Strukturwandel!
Am 11. September wird in Cottbus ein:e neue:r Oberbürgermeister:in gewählt, sieben Kandidaten sind im Rennen. Eine Wahl, die auf den ersten Blick kaum bedeutend scheint, rangiert Cottbus mit seinen rund 99 Tausend Bewohnern der Größe nach doch nur auf Rang 82 der deutschen Städte. Dennoch hat diese Wahl für die zentralen Zukunftsfragen eine nationale, wenn nicht sogar europäische Dimension. Gewählt wird nicht nur die Stadtspitze, sondern eine strategische Personalie im Herzen des Strukturwandels der sich beispielhaft wandelnden Kohleregion.
Cottbus ist als Oberzentrum der Lausitz Taktgeber des Braunkohlereviers im Transfer zu Europas Modellregion für Klimaschutz, Wachstum und Strukturwandel. Hier soll etwas entstehen, dass den weiteren rund 40 Kohleregionen Europas als Vorlage für ein nachhaltiges, klimafreundliches Wirtschaften und Leben dient. Allein in Cottbus werden u.a. mit Megaprojekten wie Europas modernstem Bahnwerk, einer Universitätsmedizin und einem neuen Forschungscampus über vier Milliarden Euro investiert. Rund 15.000 neue Arbeitsplätze sollen dazu in der Stadt entstehen. Parallel wächst der Cottbuser Ostsee als größter von Menschenhand geschaffener See Mitteleuropas an die Stadt heran. Deshalb wirbt die Stadt derzeit bundesweit als „Boomtown“ um Mitgestalter. Europas Green Deal – sein Erfolg könnte maßgeblich in Cottbus und der Modellregion Lausitz entschieden werden.
Die Cottbus-Wahl wird zeigen, wessen Handschrift dieser Aufbruch in den kommenden Jahren mitträgt.
Junge Menschen sehen die Stadt als weltoffenen Chancenort
Viele junge Cottbuser:innen sehen ihre Stadt als bunten, weltoffenen Chancenort. Eine Gruppe von Akteuren möchte deshalb allen Bewohnern im Vorfeld der Cottbus-Wahl deutlich machen, dass Populismus auf dem Nährboden erfahrener Enttäuschungen, der keine wirklichen Lösungen anbietet, die falsche Wahl ist – und einer lebenswerten Zukunft in ihrer Heimat entgegensteht. Analog zum bekannten Wahlkampfmotiv der „Roten Socken“ (Bundestagswahl 1994) gegen einen damals vermeintlich drohenden Linksrutsch wenden sie sich in einer humorvollen Aktion gegen Populismus und rechtes Gedankengut.
Die erste Blaue-Socken-Kampagne Deutschlands soll in Cottbus ein klares Signal für eine junge Generation setzen, die hier mit passenden politischen Rahmenbedingungen Antworten auf den gesellschaftlichen und ökologischen Wandel geben möchte.
Bunt besockte Protagonist:innen
Die Protagonist:innen, deren bunt besockte Beine die Kampagne in die Öffentlichkeit tragen, stehen beispielhaft für die Vielfalt und Weltoffenheit der Stadt. Aufgenommen wurde das Fotomotiv im Regenbogenkombinat Cottbus, das Heimat der queeren Community der Stadt ist. Initiiert wurde die Kampagne von der Vereinsjugend Pro Lausitz (Pro Lausitzer Braunkohle e. V.). Unterstützt wird die Kampagne weiterhin von verschiedenen Aktiven der Zivilgesellschaft, wie beispielsweise der Initiative Junge Lausitz, dem Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportverein e.V. (größter Sportverein im Landessportbund Brandenburg), der Gründungswerkstatt Zukunft Lausitz und dem CSD Cottbus e.V. Für die Umsetzung sorgte das Kreativbündnis Lausitz Marketing AG. Die Blaue-Socken-Kampagne wird per Plakatierung im Stadtbild und Kommunikation im Web und Sozialen Medien umgesetzt.
Lars Katzmarek, Vorstand Pro Lausitz: „Im Ankerzentrum des Lausitzer Strukturwandels stehen wir junge Menschen für Vielfalt und Willkommenskultur. Mit einem klaren JA zu einem Miteinander im Aufbruch der Lausitz wollen wir zur Cottbus-Wahl alle Wähler:innen motivieren, Stadt und Region für die kommenden acht Jahre in weltoffene Hände zu legen.“
Laura Staudacher, Initiatorin Junge Lausitz: „Cottbus braucht junge Menschen – nicht nur, um den Strukturwandelprozess erfolgreich zu bewältigen. Wir wollen als junge Generation ein Zeichen dafür setzen, dass sich auch andere für unsere Lebensrealität in einer weltoffenen und zukunftsgewandten Stadt begeistern.“
Frances Herrmann, Team Paralympics Deutschland/ehem. Weltrekordlerin und mehrfache Paralympics-Medaillengewinnerin: „Cottbus ist aktuell Deutschlands Hauptstadt der Paralympics und gewann zuletzt mehr Medaillen als Berlin, München, Hamburg und Stuttgart zusammen. Mein Cottbus ist eine weltoffene Stadt für alle Menschen, die ich gern mit Sportsgeist und bunten Socken gegen Populismus verteidige.“
Amadeo Löder, Team lauter-Medien: „Wir wollen der jungen Generation im Wandel der Lausitz eine Plattform geben – und wir wollen einen Erfolg dieses Wandels. Deshalb packen wir Populismus genau dorthin, wo er hingehört: in den Müll.“