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Mit der richtigen Beleuchtung und abwechslungsreichen Effekten kannst du deinen Partykeller auf ganz besondere Weise in Szene setzen. Ob für ausgelassene Feiern, entspannte Abende oder aufregende Motto-Partys – mit wenigen Handgriffen schaffst du eine einzigartige, dynamische Kulisse.

Grundausstattung: Was braucht ein Partykeller?

Die Basis für die Beleuchtung in deinem Partykeller ist eine durchdachte Grundausstattung. Sie sollte flexibel und anpassbar sein, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen. Wichtige Elemente sind dimmbare Deckenleuchten, LED-Streifen und punktuelle Spotlights. Deckenleuchten sorgen für eine angenehme Grundhelligkeit, während LED-Streifen an Wänden, Möbeln oder Regalen spannende Akzente setzen.

Ein Highlight für jeden Partykeller sind Discolichter. Sie reflektieren das Licht und erzeugen faszinierende Muster, die sofort Partystimmung aufkommen lassen. In Kombination kannst du natürlich auch eine Discokugel prominent platzieren sowie kleine Scheinwerfer installieren, um die Wirkung noch zu verstärken. Auch tragbare LED-Lampen oder UV-Lichter sorgen für starke Kontraste.

Kreative Effekte kreieren

Ein Partykeller lebt von Effekten, die überraschen und beeindrucken. Farbwechselnde LED-Streifen oder -Glühbirnen eröffnen hier unzählige Möglichkeiten. Spiele mit verschiedenen Farben, um je nach Anlass die passende Atmosphäre zu erzeugen: warmes Orange für eine gemütliche Feier oder pulsierendes Blau und Lila für die klassische Club-Atmosphäre.

Ergänzend zur Lichttechnik setzt du mit Nebel- oder Seifenblasenmaschinen zusätzliche Wow-Effekte. Der Nebel verstärkt die Wirkung von Lichtstrahlen, während schwebende Seifenblasen in bunten Farben schimmern. Für einen besonderen Touch kannst du auch fluoreszierende Farben verwenden, die unter UV-Licht leuchten – ideal für Themenpartys oder Mottoabende.

Smarte Beleuchtung und Steuerung

Die richtige Technik macht es einfach, Lichtstimmungen zu wechseln oder Effekte zu steuern. Smarte Beleuchtungssysteme sind dafür perfekt geeignet. Mit einer App oder einer Fernbedienung kannst du Helligkeit, Farben und Lichtprogramme anpassen – und das ganz bequem vom Sofa oder von der Theke aus.

Besonders praktisch sind Systeme, die sich synchron zur Musik verhalten. So pulsiert das Licht im Takt des Beats und sorgt für eine dynamische, lebendige Atmosphäre. Auch Timer-Funktionen sind nützlich: Beginne die Party mit sanfter Beleuchtung und steigere die Intensität, wenn die Stimmung auf dem Höhepunkt ist.

Licht und Musik als verschmolzene Einheit

Licht und Musik gehören zusammen wie Cocktails und gute Gespräche. Mit der richtigen Technik lassen sich diese beiden Elemente perfekt kombinieren. Viele Lautsprecher verfügen bereits über integrierte Lichtquellen, die im Takt der Musik leuchten. Eine solche All-in-One-Lösung spart Platz und sorgt für ein beeindruckendes Zusammenspiel von Klang und Farben.

Für größere Partykeller kannst du auch Lichtsteuergeräte nutzen, die verschiedene Lichtquellen miteinander verbinden. So schaffst du eine nahtlose Synchronisation zwischen deiner Playlist und den Beleuchtungseffekten. Das Ergebnis: Deine Gäste fühlen sich wie in einem angesagten Club – und das alles bei dir zu Hause.

Tipps für die perfekte Inszenierung

Platziere Lichtquellen so, dass sie gezielte Akzente setzen. Highlighte beispielsweise deine Bar mit LED-Streifen oder beleuchte den Tanzbereich mit bunten Spots. Auch indirekte Beleuchtung kann viel bewirken: Ein Lichtstreifen hinter der Couch oder unter der Treppe sorgt für Tiefe und ein modernes Ambiente.

Achte darauf, dass die Beleuchtung nicht blendet. Entspiegelte Lampen oder matte Abdeckungen vermeiden grelles Licht und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Wenn du Spiegel in den Raum integrierst, verstärken Sie die Lichtwirkung zusätzlich und lassen den Keller größer wirken.

Sparsame Lösungen für jedes Budget

Auch mit kleinem Budget kannst du deinen Partykeller effektvoll beleuchten. LED-Lichterketten sind eine günstige und vielseitige Möglichkeit, stimmungsvolle Akzente zu setzen. Drapiere sie an Wänden, Möbeln oder Regalen, um dem Raum ein gemütliches Flair zu verleihen.

Ein weiterer Tipp: Nutze batteriebetriebene Lichtquellen, um flexibel zu bleiben und Stromkosten zu sparen. Solarleuchten oder wiederaufladbare LEDs sind nicht nur praktisch, sondern auch umweltfreundlich. Viele günstige Produkte bieten inzwischen erstaunliche Funktionen wie Farbwechsel oder Timer-Einstellungen.

Foto: shironosov, istock

Freitag, 27 Dezember 2024 14:32

Winter 2024

Hier findest du die Ausgabe 2024-4 vom lauter.de-Magazin als PDF: Klick

Freitag, 27 Dezember 2024 12:32

lauter.leute: cottbus_heute

Echter Name: Diana Yukhimets
Geburtsdatum: 9.4.1997
Geburtsort: Poltawa
Beruf: Öl- und Gas-Geologin
Lieblingsort: Kiew – die Hauptstadt der Ukraine, ich habe hier 8 Jahre gelebt und mein Studium gemacht
Lieblingsgetränk an der Bar: Aperol
Lieblingsmusik im Club: Popmusik
Lieblingsmusik zum Chillen: Sam Smith
Letzter Song auf Spotify: Roxolana - Art (Мистецтво) auf Ukrainisch

Interview mit der Ukrainerin Diana, die nach einem Zwischenstopp in Berlin nach Cottbus zieht und der Stadt einen liebevollen Instagramkanal widmet.

Was war der größte Kulturschock für dich, als du neu in Deutschland warst?
Rentner, die mittags in einem Café mit einem Glas Champagner entspannen.

Was dachtest du über Cottbus, bevor du angekommen bist – und wie gefällt es dir heute?
Durch die Ereignisse in meinem Land, das Nichtwissen der Sprache und das Fehlen von Freunden schien alles um mich herum grau und langweilig. Jetzt entdecke ich Cottbus aus einer neuen, positiven Perspektive. Ich habe eine Liste von Orten, die ich bis zum neuen Jahr besuchen möchte. Hier gibt es viele interessante Orte, von denen nur wenige wissen.

Was hat dir das Ankommen in Cottbus erleichtert?
Die Bekanntschaft mit Deutschen in der ersten Woche meines Aufenthalts in Cottbus. Wir sind immer noch befreundet, anfangs haben sie mit mir auf Englisch gesprochen und mir sehr geholfen.

Was gefällt dir an Cottbus besser als an Berlin, und was findest du weniger gut?
Cottbus ist eine saubere, grüne und ruhige Stadt. In Berlin ist der Verkehr besser und moderner. Mir gefallen die Straßenbahnen in Cottbus nicht. Sie sind sehr alt.

Welche Dinge gefallen dir in Deutschland besser als in der Ukraine?
Sozialpolitik

Was vermisst du aus der Ukraine am meisten?
Medizin (Termine am selben Tag) und Cafés mit gutem Service.

Wie können Cottbuser ihre Willkommenskultur für Menschen aus dem Ausland verbessern?
Informationen über die Stadt in verschiedenen Sprachen bereitstellen. Die sozialen Medien der Stadt verbessern, damit sie modern, ansprechend, interessant und jugendlich sind. Weniger negative Kommentare unter meinen Videos schreiben, dass Cottbus eine schlechte Stadt ist. :-)

Was konntest du durch dein Leben als Migrantin über dich selbst und die Welt lernen?
Es ist nicht einfach, alles von Anfang an neu zu beginnen, aber es ist möglich. Viele meiner Stereotype über Deutschland und die Deutschen haben sich aufgelöst. Und allgemein über Europa.

Welche Hoffnungen und Träume hast du für deine persönliche Zukunft und für die Ukraine?
Für mich persönlich möchte ich meinen Blog (cottbus_heute) weiterentwickeln. Außerdem entwickle ich einen Arbeitskanal auf TikTok (migrando_ukr), auf dem ich Ukrainern nützliche Informationen über das Leben in Deutschland gebe. Ich arbeite dafür in der Anwaltskanzlei Migrando in Cottbus. Ich möchte auch meinen Führerschein machen und anfangen, Auto zu fahren. Am meisten hoffe ich, dass der Krieg endet und dass sich die Ukraine schnell erholt.

Instagram: cottbus_heute
TikTok: migrando_ukr

Freitag, 27 Dezember 2024 12:32

lauter.leute: Ira Moda

Als Kind lebte sie in Kasachstan, dann zog Irenes Familie nach Deutschland. Hierzulande kam sie viel herum: Delmenhorst, München, Frankfurt/Oder – und jetzt Jämlitz in der Niederlausitz. Dort lebt sie mit ihrer Familie, während sie sich in Spremberg ihren Traum eines eigenen Modegeschäftes erfüllte. Im Herbst eröffnete sie „Ira Moda“ in der Bogenstraße 10. Dort verkauft sie Stoffe, fertigt Einzelstücke an und setzt alle denkbaren Modewünsche der Kunden um. Wir wollten wissen, warum ihre Wahl auf Spremberg fiel und erhielten Einblicke in ihre Philosophie.

Du warst viel in Deutschland unterwegs und bist letztendlich in Jämlitz sesshaft geworden. Was überzeugte dich davon, in diesem kleinen Örtchen zu leben?
Meine Familie und ich wollten naturverbundener leben und auch mal unseren eigenen Garten pflanzen. Bei der Besichtigung war uns sofort klar, dass wir unser Haus gefunden haben und hierhergehören.

Was macht Spremberg zum passenden Ort für deine Nähkunst?
Bei der Abholung eines Pakets in Spremberg, fuhr ich durch die Innenstadt, in die ich mich verliebt hatte und ich wusste irgendwie, hier will ich mein Geschäft eröffnen.

Wer hat dich bei der Gründung unterstützt?
Mein Mann und meine Familie standen natürlich hinter mir. Aber das fachliche Know-how erwarb ich bei Start-up Lausitz.

Woher nimmst du die Inspirationen für deine Designs?
Das Interesse am Nähen und Stoffen habe ich bereits seit meiner Kindheit und natürlich beschäftigt man sich mit Mode und neuen Trends. Die Inspiration kommt dann von alleine. Manchmal kommen die Ideen im Traum.

Welches ist dein persönliches Lieblingskleidungsstück und warum?
Ich habe schon immer gerne Abendkleider genäht, da gibt es sehr viele davon. Vor allem bereitete mir ein großes Vergnügen mein eigenes Hochzeitskleid zu entwerfen. Es war schon immer mein Traum, das selbstgenähte Kleid an der eigenen Hochzeit zu tragen. Es war ein ganz besonderer Tag und deshalb mein Lieblingsstück.

Welcher ist der teuerste Stoff, den du vorrätig hast, und was macht ihn besonders?
Ich habe keinen besonders teuren Stoff im Laden, ich mag die Vielfalt und Qualität und günstig sind sie alle nicht. Besondere und teure Stoffe bestelle ich lieber bei ausgefallenen und speziellen Aufträgen.

Planst du, eines Tages Nähkurse anzubieten?
Das wird sich mit der Zeit zeigen. Zuerst möchte ich mich auf meinen Laden konzentrieren und später könnte ich mir das auch vorstellen, Kurse anzubieten. Es wäre interessant, Kurse für Jugendliche anzubieten, um sie für das Handwerk Nähen zu begeistern.

Wir danken für das Interview.

Ira Moda
Bogenstraße 10
03130 Spremberg
Tel.: 03563 5901662
Mo-Fr 8-14 Uhr
Instagram: ira.moda.design

Freitag, 27 Dezember 2024 12:32

Net Zero Valley Lausitz

DIE Zukunftsbranche
Der Cleantech-Markt erlebt gerade einen weltweiten Boom. Allein von 2020 auf 2023 haben sich die jährlichen Investitionen in saubere Technologien wie Erneuerbare, Speicher oder Wasserstoff fast verdoppelt und eine unfassbare Summe von 1,6 Billionen Euro erreicht.

Konkurrenzsituation
Mit ungefähr 80 Prozent fließt aber ein Großteil dieser Gelder außerhalb der EU, wo man versucht, sich die jeweiligen Schlüsseltechnologien und die entsprechenden Rohstoffe zu sichern. Deswegen hat sich die EU nun erstmals zu aktiver Industriepolitik bekannt.

Net Zero Industry Act
... heißt so die Verordnung, die diesen Sommer in Kraft getreten ist und bessere Bedingungen für die Neuaufstellung grüner Produktion schafft, mit dem genauen Ziel, bis 2030 min. 40 Prozent der Binnennachfrage nach solchen Technologien aus eigener Produktion zu decken.

Schneller und mehr
Die zentrale Strategie: die entsprechende Industrie inklusive der kompletten Lieferkette durch die extreme Beschleunigung von Genehmigungs- und Planungsprozessen, den besseren Zugang zu Finanzierung und die Qualifizierung von Arbeitskräften fördern.

Net Zero Valley
... werden dabei die von den Mitgliedstaaten bestimmbaren Regionen genannt, die nochmal von weiteren Vorteilen, wie der Digitalisierung der Verwaltung, weiteren Infrastrukturmaßnahmen oder dem Zugang zu neuen Finanzierungsplattformen, profitieren.

Vorreiter
Und die Lausitz hat sich hier als erste Region Europas beworben, schließlich ist man mit den 37 Mrd. Euro privaten und öffentlichen Investitionen im Rahmen des Strukturwandels hin zu einer Modellregion für Klimaschutz und Wachstum schon quasi prädestiniert gewesen.

Höchstgeschwindigkeit
So hat man sich bereits im Februar 2024 symbolisch in Brüssel beworben gehabt, bekam im Mai darauf Gegenbesuch vom damaligen EU-Kommissar Thierry Breton und hat darauf in einem Beteiligungsprozess auch eine Strategie und nun offizielle Bewerbung erarbeitet.

Entscheidung
Dieses Papier wurde dann diesen November auch an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Bundesländer Sachsen und Brandenburg übergeben, wobei die letzteren beiden nach den Wahlen ja vor einer veränderten Situation standen.

Unterstützung
In der Veröffentlichung des gemeinsamen Entwurfs für ihren Koalitionsvertrag in Brandenburg hat dann aber auch nicht nur die SPD, sondern auch endlich das noch junge BSW gezeigt, dass sie die „Bewerbung der Region als Net-Zero-Valley unterstützt".

Zur Webseite

Barbarische Sause
2025 steht vor der Tür und damit auch ein Tag, der für viele eine (un)vergessliche Zeit werden wird: Silvester. Und während der Name unseres Neujahrsfestes auf irgendwas mit der Kirche zurückgeht – so wie bei gefühlt jedem anderen unserer Feiertage auch – ist die Art, wie es gefeiert wird, tatsächlich ein deutsches Original. Beziehungsweise waren es die Germanen, die früher in den dunklen Nächten des Jahreswechsels mit Feuer und möglichst viel Krach versuchten, böse Geister fernzuhalten – wofür es dann heute das Feuerwerk als anscheinend Zwei-in-Eins-Lösung gibt.

Von hier in die Welt
Und aus irgendeinem Grund wird nun rund um den Globus im Stil der alten Germanen gefeiert. So findet das jährlich weltweit größte Feuerwerk gar nicht hier bei uns, sondern auf der anderen Seite der Erdkugel statt: rund um das berühmte Opernhaus in Sydney. Über 10 Tonnen an Pyro mit mehr als 100.000 einzelnen Effekten werden da an einem einzelnen Abend in die Luft gefeuert, während übers Fernsehen etwa eine Milliarde Menschen zusehen. Feuerwerk – ein optisch schönes Spektakel, dessen eher unschöne Züge aber immer mehr ans – badum tss – Licht kommen. So sind mittlerweile 60 Prozent der Deutschen für ein Verbot von privatem Böllern.

(Nicht) wie die Germanen
Bei uns ist Silvester nämlich schon lange nicht mehr nur ein Fest, wo man sich versammelt und zusammen das Spektakel genießt. Stattdessen wird allein oder in kleinen Gruppen losgezogen, um mit mehr oder weniger legalen Polenböllern die größtmögliche Zerstörung anzurichten. Worin das gipfelt, kann man ja mittlerweile jedes Jahr in Berlin beobachten. Und aufs Aufräumen hat natürlich auch keiner Bock, sodass sich deutsche Städte jedes Mal aufs Neue direkt zum Beginn des neuen Jahres in bestem Licht zeigen können.

Kollateralschäden
Doch während wir uns diesen Abend mit Verletzten und Feinstaubwerten von selbst in den Großstädten über 50-mal mehr als normal selbst auferlegt haben, gilt das für die Tierwelt nicht. Für die ist die ungewohnte Licht- und Geräuschkulisse aber besonders mit Stress verbunden, wovon einem wahrscheinlich jede Person mit Haustier ein Lied singen könnte. Von ihnen sagen nämlich über 60 Prozent, dass ihr Tier an Silvester in Panik gerät, während es gleichzeitig jeden Jahreswechsel tausende von Vermisstenmeldungen für Haustiere gibt, die das Weite gesucht haben.

Dunkelziffern
Noch schlimmer wird das Ganze dann bei Wildtieren. Knallwütige verschlägt es nämlich teilweise bis ins dichte Unterholz, wo dann wieder nicht nur diverse Lebewesen aufgeschreckt, sondern sogar aus dem Winterschlaf gerissen werden, was nicht selten tödliche Folgen hat. Hier gibt es keine beängstigende Zahl zu der Menge an Fällen, die man vorhalten könnte, weil das Ausmaß der Ereignisse einfach viel zu groß und das Entdecken verletzter Tiere einfach viel zu schwierig ist – und allein schon das sollte alle mit gesundem Menschenverstand dazu bewegen, mal ein bisschen Mitgefühl zu zeigen und die Tiere zu verschonen.

Böllerverbot
Was also nun? Das Böllern ganz verbieten? Mal ganz stumpf gesagt: Ja, das wäre für alle Beteiligten wohl das Beste. Schließlich gibt es ja noch tausend andere Varianten, den Beginn des neuen Jahres zu feiern, und zwar ganz ohne für Verwüstung zu sorgen. Wie wäre es aber für den Anfang wenigstens damit, wieder im Stadtzentrum zusammenzukommen und gemeinsam Silvester zu feiern. So gäbe es weniger Müll, Schmutz und Schrecken für Tiere und gleichzeitig mehr Spaß für uns. Außerdem würden wir doch so die Tradition der alten Germanen, die früher so die bösen Geister vor dem Jahreswechsel vertrieben, viel besser in Ehren halten.

Wir wollten wissen, wie es Tieren und Tierliebhaber:innen an Silvester ergeht. Dafür haben wir bei zwei regionalen Anlaufstellen - dem Tierheim Cottbus und dem Lebenshof Freiimfelde – nachgehakt.

Tierheim Cottbus
Der Silvesterlärm ist für viele unserer Tiere purer Stress. Gerade die besonders geräuschempfindlichen Tiere reagieren mit Angst, Unruhe oder sogar Panik. Gefahrensituationen konnten wir durch eine gute Vorbereitung auf Silvester bisher glücklicherweise weitgehend vermeiden, indem wir möglichst viele schallgeschützte, beruhigende Rückzugsorte für die Tiere einrichten und mit gewohnten Abläufen versuchen, den Tieren ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Trotzdem ist die Sorge jedes Jahr groß und Silvester für uns alle eine nervenaufreibende Zeit. Deswegen setzen wir uns als Tierschutzverein aktiv für ein generelles Verbot von privatem Feuerwerk ein!

Lebenshof Freiimfelde
Für unsere Lebenshoftiere ist Silvester die schlimmste Zeit des Jahres. Viele unserer Schützlinge haben Angst vor den ungewohnten Geräuschen. Das bedeutet auch für uns einen enormen Stress, da wir die Tiere die ganze Nacht lang beruhigen müssen. Gerade für die Tiere, die wir nicht mit ins Haus nehmen können - wie unsere Ziegen, Pferde und Co - können durch Fluchtverhalten schnell gefährliche Situationen entstehen. Wir sind froh, wenn alle Tiere unbeschadet durch die Nacht kommen und wir uns am nächsten Morgen nur über die Böller- und Raketenreste auf unserem Grundstück ärgern müssen.

Hilft ja nichts
Da trotz dieses Artikels wahrscheinlich auch dieses Silvester wieder viele nichts aufs Böllern verzichten werden, achte als Haustierbesitzer:in darauf, dass du ...
... dein Haustier ordentlich sicherst und es über Nacht - wenn möglich - nach drinnen holst.
... besonders sensiblen Tieren zusätzliche Rückzugsorte in der Wohnung/im Haus bietest.
... mit Musik, Futterspielen oder Kuscheleinheiten für Ablenkung sorgst.

Außerdem ist es immer hilfreich, nach der Silvesternacht nach entlaufenen bzw. verletzten Tieren Ausschau zu halten und beim Spaziergang im Grünen auch ein wenig Müll mit aufzusammeln.


Über Neela: Schon von klein auf ist Neela sehr naturaffin und versucht sich heute sogar daran, die Schönheit der Natur mit der Kamera festzuhalten. Diese Begeisterung geht so weit, dass sie nicht nur bei der bloßen Bewunderung unserer Umwelt halt macht, sondern Neela sie auch aktiv schützen will. So beschäftigt sie sich schon länger mit Themen von Tierwohl über Veganismus bis zu Klimaschutz – und vermittelt das Gelernte hier im lauter weiter …

Instagram: neelamedea

Freitag, 27 Dezember 2024 12:31

Von Metalcore zu Skatepunk

Back to August – das sind Chris, Konstantin, Shawn und Stephan. Eine Truppe mit Wurzeln im Metal- und Hardcore, die zu Corona für ihr jetziges Bandprojekt zusammenkam. Musikalisch ist man nun von Skatepunk bis Easycore breit aufgestellt und konnte sich sogar bei unserem Rock- & Metal-Fanvoting der Herbst-Ausgabe hervortun. Wir fragen, was hinter der Band steckt, die schon ein Jahr nach ihrer Gründung live auf ganz großer Bühne stand.

Zumindest auf Insta fasst ihr eure Musik als Skatepunk zusammen. Wie habt ihr zum Genre gefunden?
Chris: Konstantin und ich haben vorher zusammen bei Confessional Metalcore gemacht. Und einen Abend im Proberaum kam dann irgendwie das Thema auf, dass er richtig Lust auf Pop-Punk hätte. Bis auf ein bisschen Sum41 und Rise Against war das für mich zwar Neuland, während der Pandemie haben wir es aber einfach mal ausprobiert. Bevor es an die ersten Songs ging, habe ich dann zwar mit den Alben von Blink-182, Good Charlotte und MGK reingehört, da ich aber ursprünglich aus der Metal- und Hardcoreszene komme, wurde es dann doch ein bisschen härter und wir sind bei Skatepunk rausgekommen.
Konstantin: Vor Confessional war ich mit Addicted to Hate ja sogar in noch einer Metalcore-Band aktiv. Da Skate- und Pop-Punk aber einfach die Musik meiner Jugend ist, wollte ich schon immer was in die Richtung machen. Mit Chris hatte ich dann jemanden gefunden, der sich für meine Leidenschaft begeistern konnte und auf die schnelle zwei Songs geschrieben hat. Mit Shawn und Stephan war dann eine komplette Besatzung schnell gefunden und Back to August entstand.
Shawn: Skatepunk und alles, was in die Richtung geht, gehören auch bei mir schlichtweg zu meiner Jugend. Ich glaube, dass geht vielen so aus unserer Generation.
Stephan: Es war schnell klar, dass sich unsere verschiedenen musikalischen Einflüsse in der Band gut ergänzen und der Stil sich da- durch quasi automatisch von der ursprünglichen Idee „Pop-Punk” in eine etwas härtere Richtung entwickelt. Ich als Gitarrist war auch ganz froh darüber, dass die Saiteninstrumente etwas mehr zu tun haben.

Beschreibt euren Musikstil mit jeweils drei Worten.
Chris: schnell, melodiös, catchy
Konstantin: rhythmisch, punkig, tanzbar
Stephan: bouncy, Autobahnmusik, laut
Shawn: nostalgisch, antreibend, fett

Wie sieht eure Banddynamik aus?
Chris:
Ich spiele Gitarre und entwerfe die Instrumentals für unsere Songs, wo sich aber jeder aus der Band mit einbringt. Konstantin tobt sich am Schlagzeug ordentlich aus und Shawn und Stephan haben selbst auch Songideen, an welchen wir dann zusammen arbeiten. Ansonsten kümmere ich mich noch zusammen mit Konstantin um Social Media, die Kommunikation und entwerfe z.B. Merchandise.
Shawn: Mein Job in der Band ist der Bass und der zweite Gesang. Innerhalb der Band bringt sich schon jeder kreativ durch Songideen, Vorschläge und Anregungen mit ein, unser Chris ist da aber der mit dem meisten Output. Konstantin: Ich spiele Schlagzeug und kümmere mich ansonsten noch um die technischen Sachen wie Rider, Intros bzw. Backing Tracks und Clicktracks.
Stephan: In erster Linie konzentriere ich mich immer darauf, als Musiker die bestmögliche Performance abzuliefern, beteilige mich aber auch gerne am kreativen Prozess.

Welche Themen verarbeitet ihr in euren Songs?
Konstantin: Vor allem Stephan lässt viel Persönliches in seine Texte zu unseren Songs einfließen, was dem Ganzen eine sehr authentische Note verleiht.
Stephan: Die meisten Texte thematisieren schon persönliche Erfahrungen. Ich probiere mich aber allerdings hin und wieder auch an etwas Gesellschaftskritischem oder Fantasiegeschichten, die dann wiederum Metaphern sein können.
Shawn: Ja, da ist so ziemlich alles dabei, was einen so beschäftigt. Das Weltgeschehen und die Entwicklungen der Gesellschaft, Liebe und mentale Gesundheit. Ein bunter Mix aus allem.

Habt ihr sowas wie ein musikalisches Vorbild?
Shawn: Vorbild ist ein schwieriger Begriff. Für die Band als Ganzes gibt es definitiv viele musikalische Einflüsse aus verschiedenen Genres, die unsere Musik prägen. Aber direkt eifern wir niemandem speziellen nach, sondern versuchen unsere eigene Geschichte zu schreiben.
Konstantin: Persönlich könnte ich da jetzt so ziemlich jede Skate- und Pop-Punk-Band der 2000er-Jahre aufzählen. Zumindest orientiere ich mich viel an deren Musik, ohne dabei nur auf den alten Mustern hängen zu bleiben.
Stephan: In meiner Zeit als Musiker haben mich so viele Personen beeinflusst, dass ich kein einzelnes Vorbild benennen kann. Allerdings spielen im Kontext von Back to August auch für mich Bands, die ich mit ca. 20 sehr gerne gehört habe, eine große Rolle.
Chris: Ich höre sonst mittlerweile echt viele unterschiedliche Stile, da reichen meine musikalischen Vorbilder also von David Gilmour über Mike Shinoda bis Jeff Ling (um nur mal ein paar zu nennen).

Euer erster Gig und euer bisheriges Highlight. Welche Auftritte waren das?
Chris: Unser erster Gig war Mitte 2022. Das war ein Bandcontest, bei dem der Hauptgewinn ein Act beim Elbenwald-Festival war. Den hatten damals Abandoned Dogs gewonnen, konnten aber zeitlich nicht, da irgendwie alle im Urlaub waren. Also waren wir die Glücklichen, die auf dem Elbenwald Festival spielen durften, was dann zusammen mit unserem wiederholten Auftritt in 2023 auch in meinen Augen unser bisheriges Highlight war. Das war damals schon krass, da ich noch nie auf so einem großen Festival gespielt habe und die Reaktion vom Publikum einfach großartig war.
Shawn: Ja, bei dem Bandcontest im Prima Wetter waren wir schon aufgeregt und wackelig, haben es aber scheinbar doch gut über die Bühne gebracht und uns mit dem zweiten Platz belohnt. Und dank des glücklichen Zufalls ging’s dann auch noch zum Elbenwald Festival, was natürlich für uns alle ein gigantisches Highlight war.
Konstantin: Das im Prima Wetter haben wir auf jeden Fall gut mit mega viel Spaß hingekriegt, wo- für wir dann beim Elbenwald Festival auftreten konnten. Diesen Tag verbinde ich einfach mit dem Gefühl von Sommer, Freunden, geiler Musik und kaltem Bier. Was ich aber sonst auf jeden Fall auch noch als Highlight betrachte, ist unser Gig in Siegen von diesem September. Noch nie hatten wir so weit weg von zu Hause Musik gemacht. Ein kleiner Vorgeschmack also von dem, was wir in Zukunft mehr machen wollen: Rumfahren und den Leuten unsere Musik um die Ohren hauen. Live!

Können sich Fans demnächst auf Neues in Sachen Songs oder Liveacts freuen?
Chris: Wie einige wahrscheinlich via Social Media schon mitbekommen haben, sind wir gerade auf der Suche nach jemand neuem für die Vocals. Also wird es mit neuem Material leider noch ein wenig dauern. Für das nächste Jahr sind aber schon Auftritte in Planung, dazu gibt’s später mehr. Was wir aber schon vorwegnehmen können ist, dass am 17.05.2025 unser erstes eigenes kleines „Festival“ starten wird mit befreundeten Bands rund um Pop- und Skatepunk.
Konstantin: Wie Chris schon sagt, wird das noch ein bisschen dauern, die Aufnahmen haben aber schon begonnen. Wie sagt man also so schön: Wenn ihr nix verpassen wollt, drückt auf die Glocke und lasst ‘n Like da!

Facebook: Back to August
Insta: backtoaugust.official
Spotify: Back to August

Freitag, 27 Dezember 2024 12:31

Das lauter.fanvoting: Tekk

Diesmal mit Live Tekk! Welche:r Musiker:in hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal sechs Lausitzer Tekk-Liveacts. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.

Voting-Start: 14.1. | Ende: 21.1.

Corntekk
2017 durch einen Freund inspiriert, ging es für den auch als „Corn” bekannten Cottbuser Heimproduzent von der Freude am Experimentieren mit elektronischen Beats zur Leidenschaft zum Tekk. Und durch seinen individuellen Sound und die Gründung eines Soundsystems „Cotte23” dauerte es dann nicht lange, bis er in der Subkultur Fuß fasste.
Instagram: corntekk
Soundcloud: corntekk

DanGerTekk
Obwohl der Cottbuser erst 23 Jahre jung ist, hat er schon vor einiger Zeit zum Tekk gefunden. Seit 51⁄2 Jahren ist er bereits in der Szene unterwegs und so kennt man seinen dunklen Sound, der aber ebenso melodische Töne enthält, auch nicht nur aus den Clubs der Lausitz, sondern auch von der Loveparade, dem Helene Beach Open Air & Co.
Instagram: ian.xx20
Soundcloud: dangertekk2019

Jack Henry
Schon 2015 hat der Teupitzer Hardtekk für sich entdeckt und 2017 dann auch endlich angefangen, eigene Tracks rauszubringen. Dabei hat er sich vor allem mit der Software Fruity Loops schnell vertraut gemacht, mit der er teilweise über hundert Spuren in seinen Projekten verpackt, die er dann schon in allerlei Städten von Berlin bis Leipzig zum Besten geben konnte.
Instagram: jack_henry.official
Soundcloud: Jack Henry

Lobra
Mit 20 Jahren ist Lenny unser jüngster Teilnehmer – Musik begleitet ihn dafür schon sein ganzes Leben lang. Über Keyboard, Gitarre und Schlagzeug fand er zum Hardtekk. Performend auf zwei Korg Electribes SX rüttelt er nun seit 2022 mit seinem dreckigen und schnellen Sound Lausitzer Trommelfelle durch, wobei er sich immer zwischen 160 & 190 BPM bewegt.
Instagram: lobra.official
Soundcloud: LOBRA [TARTAROS]

Marquardzz
Marc ist mit 21 Jahren ein Newcomer der Szene – genauer gesagt ist er erst seit 2022 aktiv. Trotzdem hat sich der Vetschauer schnell mit Hardtekk vertraut gemacht und produziert nicht nur schon seine ersten Tracks, sondern zieht auch bereits durch die Clubs der Region. Sein Schlüssel zum Erfolg? Die Detailgenauigkeit, der er sich für jedes Projekt verschrieben hat.
Instagram: marquardzz
Soundcloud: Marquardzz

Röhlix
„Röhlix” steht für dreckige Töne, basslastige Kicks und 160 bis 170 BPM. Der Versuch, auf Partys gehörte Musik selbst zu kreieren, war dabei vor 3 Jahren sein Beginn als Produzent, worauf der erste Gig in einem kleinen Bunker folgte. Dort vom Clubbesitzer des Kraftwerk Lübbenau entdeckt, ging es dann auf die großen Floors der Lausitz und darüber hinaus.
Instagram: roehlix
Soundcloud: Röhlix

Freitag, 27 Dezember 2024 12:31

Raven im Rollstuhl

„Vale Tudo“ heißt Guido Paschkes Projekt, das Partys für alle verspricht. Mit Crowdfunding und kreativen Ideen plant er eine Open-Air-Reihe, bei der auch Menschen im Rollstuhl endlich ohne Einschränkungen feiern können. Im folgenden Interview verrät er uns seine Pläne. Ist Cottbus bereit fürs Raven im Rollstuhl?

Welche Begegnung hat dich dazu bewogen, dieses Partykonzept realisieren zu wollen?
Unsere Erfahrungen in der Reha-Branche und meine Leidenschaft für die Musik haben mich motiviert, ein solches Partykonzept zu entwickeln. Die Begegnung mit einem Kunden, der trotz seiner Herausforderungen weiterhin Musik machen möchte, hat mir die Idee gegeben, eine Plattform zu schaffen, die es Menschen mit ähnlichen Einschränkungen ermöglicht, an Partys teilzunehmen und ihre Leidenschaft für die Musik auszuleben. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Barrieren abzubauen und ein Erlebnis für beeinträchtigte Menschen zu schaffen. Es ist mir wichtig, Menschen zusammenzubringen und ihnen Freude zu bereiten, unabhängig von ihren geistigen und körperlichen Einschränkungen.

Welche Ideen möchtest du konkret umsetzen, um dein Open-Air barrierefrei zu machen?
Wir haben die Idee, eine Bar zu schaffen, an der die Gäste selbstständig mit anderen in Kontakt treten und sie bewirten können. Das fördert die soziale Interaktion und schafft eine einladende Atmosphäre. Außerdem plane ich eine Pizza-Strecke, die jedem die Möglichkeit gibt, eigene Pizzen zu gestalten. Das ist eine kreative und unterhaltsame Aktivität, die allen Spaß macht und gleichzeitig die Teilhabe fördert. Des Weiteren möchte ich eine Kunststrecke einrichten, auf der eigene Kreationen verkauft oder getauscht werden können. Wichtig sind auch die geplanten Ruhezonen, damit unsere besonderen Gäste einen Rückzugsort haben und sich von den gesammelten Eindrücken erholen können. Diese Ideen tragen dazu bei, ein inklusives und einladendes Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder wohlfühlen und Spaß haben kann. Mein Ziel ist es, Barrieren abzubauen und ein unvergessliches Erlebnis für alle zu schaffen. Es wird eine Checkup-Area geben, in der wir die Hilfsmittel durchschauen und auch Kleinstreparaturen durchführen können bzw. werden. Auch das soll für die Besucher kostenfrei geschehen.

Was muss eine Location bieten, um für Vale Tudo geeignet zu sein – und hast du schon eine in Aussicht?
Da es sich zunächst um vier Open-Air-Festivals im Jahr 2025 handelt, habe ich bereits eine geeignete Location mit einer Fläche von 5.000 Quadratmetern gefunden. Ich konnte auch die Politik der Stadt Cottbus für unser Projekt gewinnen, nachdem ich unser Konzept im Sozialausschuss vorgestellt habe. Mein Ziel ist es nicht, eine neue Location zu bauen oder irgendwo einzuziehen, sondern sicherzustellen, dass unser Konzept zu 100 Prozent barrierefrei ist. Dazu gehören beispielsweise behindertengerechte WC-Einheiten mit Liftern und Liegen, um auf jedes Handicap eingehen zu können. Ich möchte, dass die Besucher die Möglichkeit haben, sich um Katheterwechsel oder Umpositionierungen zu kümmern, ohne dass viele Zuschauer dabei sind. Ich vermute, dass die Eindrücke, die sie dort erleben, möglicherweise auch zu einem erhöhten Bedarf führen könnten.

Du konntest auf GoFundMe bisher gut 500 Euro sammeln, dein Ziel sind 2.000. Was soll damit konkret passieren?
Mit meinem Startkapital plane ich, die vorhandene Technik instand zu setzen, eine Bühne zu bauen und es für dekorative Zwecke zu nutzen. Aus diesem Grund bin ich auf Kooperationen angewiesen.

Wie hoch schätzt du die Kosten für das Open-Air insgesamt ein und wie soll die Lücke finanziert werden?
Ich arbeite daran, das erste Festival auf die Beine zu stellen. Da wir noch kein eingetragener Verein oder eine gemeinnützige Organisation sind, möchte ich die erste Veranstaltung durch Kooperationen, Sponsoren und Spenden realisieren. Viele Firmen, die sich sozial engagieren möchten, haben bereits Interesse gezeigt und können uns bei diesem Projekt unterstützen. Es erfordert jedoch etwas Fingerspitzengefühl, um alles miteinander zu verbinden. Ich freue mich sehr, dass ich schon so viele Gewerke für unser Vorhaben gewinnen konnte.

Was bedeutet der Name „Vale Tudo“ für dich persönlich?
Der Name „Vale-Tudo“ stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet „alles geht, alles ist möglich“. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, passt das sehr gut zu mir und zu uns als Team. In der Vergangenheit haben wir oft gesehen, wie man es nicht machen sollte, und ich denke, jetzt ist der richtige Moment, etwas zurückzugeben, da uns die räumlichen Mittel zur Verfügung stehen. Jeden Tag sehe ich in den Jugend- und Kindereinrichtungen Menschen, die es verdienen, laute Musik, bunte Farben und Eindrücke mit nach Hause zu nehmen. Das könnte ihren Alltag etwas bunter gestalten.

Wie ist dein weiterer Fahrplan bis zur ersten Edition?
Jetzt heißt es für mich, zunächst einen Verein zu gründen und weiterhin am Konzept zu arbeiten, um Mitte April das erste Festival veranstalten zu können. Dieses Festival soll zu 95 Prozent ein Inklusionsfestival werden. Natürlich sind auch die „normalen Zweibeiner“ herzlich willkommen, aber sie stehen in diesem Kontext an zweiter Stelle, wenn ich das so sagen darf.

Wir danken für das Interview und wünschen viel Erfolg!

www.gofundme.com/f/valetudo-social-events-cottbus

Freitag, 27 Dezember 2024 12:31

Buźćo witane zum Zapust

Die wendische Fastnacht (Zapust), gefeiert von Ende Januar bis Mitte März, ist der bekannteste Winterbrauch in der Niederlausitz, insbesondere auch im Spreewald. Für 2025 wird sie in fast 40 Ortschaften in Südbrandenburg geplant.
Traditionell beginnt der Brauch mit dem Zampern, einem Heischegang. Hierbei zieht die Dorfjugend verkleidet und mit Musik durch ihre Ortschaft und macht kräftig Lärm, um den Winter über die Dorfgrenzen auszutreiben. Von den Dorfbewohnern sammeln sie für das spätere Eieressen dann Eier, Speck und Geld.
Der eigentliche Höhepunkt der wendischen Fastnacht ist der Festumzug, oftmals eine Woche später. Die Männer suchen sich dafür im Vorfeld eine Partnerin und ziehen paarweise mit Kapelle und Gesang durchs Dorf. Nicht selten kommen dabei 50 bis 100 Paare zusammen. Es werden im Dorf Ehrenbesuche abgestattet und die Gesellschaft wird dafür mit Essen und Getränken versorgt.
Am Abend versammelt sich die ganze Ortschaft zum ausgelassenen Tanz. Wer schon mal eine wendische Fastnacht gesehen hat, kennt den „Dresscode“: Während die Männer einen schmucken, schwarzen Anzug tragen, erscheinen die Frauen in einer wunderschönen, wendischen Tracht – ihrer Festtagstracht. Diese ist übrigens kein „Kostüm“, in das man mal eben hineinschlüpft – stattdessen erfordert das Anziehen der einzelnen Bestandteile viel Erfahrung und Übung der Anziehfrau.
Nachfolgend findest du die Jugendfastnachtstermine der südbrandenburgischen Orte zum Jahresbeginn 2025. Der Umzug durch das Dorf beginnt in der Regel um 13 Uhr, der Abschlusstanz startet meist um 20 Uhr. In dem Sinne: Buźćo witane!

Termine der Fastnachten 2025:

Januar
Burg (Bórkowy): 18.1.
Willmersdorf (Rogozno): 25.1.
Ströbitz (Strobice): 25.1.
Papitz (Popojce): 25.1.
Werben (Wjerbno): 25.1.
Fehrow (Prjawoz): 26.1.
Preilack (Pśiłuk): 26.1.
Ruben (Rubyn): 26.1.

Februar
Jänschwalde (Janšojce): 1.2.
Neu Zauche (Nowa Niwa): 1.2.
Schmogrow (Smogorjow): 2.2.
Drehnow (Drjenow): 2.2.
Bärenbrück (Barbuk): 8.2.
Briesen (Brjazyna): 8.2.
Tauer (Turjej): 8.2.
Byhleguhre (Běła Góra): 9.2.
Striesow (Strjažow): 9.2.
Müschen (Myšyn): 9.2.
Termine der Fastnachten 2025
Drewitz (Drjejce): 15.2.
Drachhausen (Hochoza): 16.2.
Skadow (Škódow): 16.2.
Gulben (Gołbin): 16.2.
Kunersdorf (Kósobuz): 22.2.
Sielow (Žylow): 22.2.
Dissen (Dešno): 23.2.
Straupitz (Tšupc): 28.2.

März
Neuendorf (Nowa Wjas): 1.3.
Eichow (Dubje): 1.3.
Schlichow (Šlichow): 1.3.
Milkersdorf (Górnej): 1.3.
Döbbrick (Depsk): 2.3.
Dissenchen (Dešank): 8.3.
Zahsow (Cazow): 8.3.
Turnow (Turnow): 9.3.
Guhrow (Góry): 15.3.
Heinersbrück (Móst): 15.3.
Saspow (Zaspy): 15.3.
Radewiese (Radowiza): 22.3.

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